
19. – 21. Juni 2025
Marktplatz Ottensheim
Das gemütliche Festival an Donau geht in die nächste Runde.
Auch 2025 gibt es neben Straßenkunst, Streetfood Market und Literaturhof wieder ein erstklassiges Lineup.
Das Programm 2025
Donnerstag 19.6.25
Eröffnung
Erika Pluhar liest Pluhar
im Dialog mit Monika Stadler an ihrer Harfe
Die Kraft der Worte und Klänge
Gemeindesaal Ottensheim
Moderation: Petra Hartlieb
Beginn 20.00, Einlass 19.30
in Kooperation mit

Es gibt Momente, die nur darauf warten, eingefangen zu werden – und der 19. Juni 2025 wird einer dieser Momente sein: Das o.heimArt-Festival öffnet zusammen mit dem Literaturschiff seine Türen in Ottensheim, und wie immer wird es ein Fest der Worte und Klänge, die sich auf unerwartete Weise miteinander verweben. Wo sonst trifft eine junge Liebesgeschichte von Erika Pluhar auf die melodische Magie der Harfe von Monika Stadler?
Die renommierte Wiener Autorin Erika Pluhar – Liedtexterin, Filmschaffende und vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin – stellt ihr neues Buch Spät aber doch vor – eine berührende Geschichte über eine späte Liebe, die Erinnerungen an eine verlorene Jugendliebe in das Jetzt holt und Fragen nach Vergänglichkeit, Neuanfang und dem Mut zur Gegenwart stellt. „Ich glaube, wir beide sind in einem Alter, in dem man nichts mehr verschieben sollte“ – dieser Satz, der wie eine Quintessenz des Buches erscheint, steht sinnbildlich für die Offenheit und Sensibilität, mit der Pluhar zwischen den Zeilen erzählt.
Begleitet wird der Abend von der international renommierten Harfenistin Monika Stadler: In ihren Kompositionen vereinen sich Elemente des Jazz, der Klassik, der Weltmusik und der Improvisation zu einem Klangbild, das die Grenzen traditioneller Harfenmusik überschreitet. Ihre Musik ist wie eine poetische Reflexion – eine Klangreise, die den Zuhörenden neue Räume eröffnet und die tiefen Schichten der Seele berührt.
Das Zusammenspiel von Literatur und Musik, von Wort und Klang, von Kunstschaffenden und Publikum – all das macht das o.heimArt-Festival zu einem lebendigen Ort des Austauschs, der den Horizont für Literatur und Sprache erweitert und neue Ideen sowie Perspektiven eröffnet. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem o.heimArt-Festival und dem Literaturschiff unterstreicht die Bedeutung der Kultur als Medium der Verständigung und Inspiration. Literatur ist dabei weit mehr als nur ein Spiel mit Worten – sie fördert den Dialog und lädt uns ein, in fremde Gedanken und Erfahrungen einzutauchen. Sie zeigt uns, wie tief unsere Geschichten miteinander verknüpft sind und öffnet Türen zu Begegnungen, die weit über das Geschriebene hinausreichen.
Es ist Monika Stadlers ganz spezielle Harfe, die Erika Pluhars Texte beantwortet oder kommentiert. Die Stadler hat sich aus jeder Form des üblichen, meist untermalenden Harfenspiels gelöst, sie komponiert selbst, unter ihren Händen entwickelt dieses Instrument eine faszinierende musikalische Eigenständigkeit, und folgerichtig ist sie damit auch international bekannt geworden.
Pluhar liest aus ihren eigenen Texten – über Kultur, Politik und Leben. Es enthält Essays, Reden, Artikel, Statements aus den letzten 20 Jahren, natürlich jegliches aus ihrer eigenen Feder und klarerweise mit Beiträgen zur weiblichen Befindlichkeit auf Erden. Die beiden Künstlerinnen finden in diesem Miteinander von Sprache und Musik eine freudvolle, einander ebenbürtige Gemeinsamkeit. Und beiden ist in dieser Gemeinsamkeit das FRAU-SEIN Selbstverständnis und Thema.
Die Pluhar hat ein langes, die Stadler ein jüngeres Frauenleben hinter sich, beiden aber ist der Kampf um kreative Eigenständigkeit und der Wunsch nach weiblicher Lebensqualität quasi in die Liege gelegt worden. Und beide wurden sie, darum kämpfend, das, was sie jetzt sind.
Freitag 20.6.25
Hauptbühne
20.6.25
Moop Mama x Älice
Die Zehn-Mann-starke Kombo aus München erzeugt mit Bläsern, Beats, Rap und jetzt auch einer neuen Stimme Druckwellen, die dir live mit voller Wucht in die Beine fahren.
Blasmusik und Rap? Was man in den Anfangsjahren noch umständlich erklären musste – nope, it‘s not polka-hiphop – hat sich mittlerweile auf ungezählten Festivals bewährt. Vier Studioalben samt zugehöriger Touren, zwei Live-Alben, diverse Single-Releases und Guerrilla-Events haben Moop Mama zu einer festen Instanz und Inspiration für zahlreiche ähnliche Projekte gemacht. Selbst bekannte Bühnenberserker wie Jan Delay, Deichkind oder Fettes Brot outeten sich als Fans.
Wie müssen sich Noviz:innen dieses Live-Brett, bei dem es kein Halten gibt, vorstellen? Eine Wand aus Posaunen und Trompeten, dazu Druckwellen, die dir ins Gesicht schlagen. Die kollektive Kraft, von zehn Männern aus München mittels Bläser, Beats und Rap erzeugt, verdichtet sich zu einem einzigen Sound, zu einem wahren Bühnenspektakel.
2024 hat die Kombo mit Älice zudem eine neue Stimme on top. Volle Bühnenpower und Tiefgang zum Feiern – samt einer Portion Internationalität, die das musikalische Spielfeld von Moop Mama definitiv erweitert. Es wird garantiert wieder laut!

20.6.25
Half a Century Band
Samstag 21.06.24
Hauptbühne
21.6.25
Fink
Eine kreative Neugeburt, ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen, eine Rückkehr zu den Wurzeln … und zehn verdammt gute Songs. Finks achtes Album BEAUTY IN YOUR WAKE (R’COUP’D) ist all das. Aufgenommen in einer Kapelle in Cornwall über den Zeitraum von 30 Tagen im Herbst 2023, reduziert das Album Finks Sound auf seine essenziellsten Elemente: subtile Klanglandschaften, grollender Bass, abgehackte, rhythmische, gezupfte Gitarren- und treibende Schlagzeugklänge, während die kraftvolle Stimme von Singer-Songwriter Fin Greenall einen tiefen emotionalen Kern wachruft. Das Resultat ist Finks ansprechendstes und inklusivstes Album seit Jahren – von dem energiegeladenen Opener WHAT WOULD YOU CALL YOURSELF über das dramatische BE FOREVER LIKE A CURSE zu dem einladenden und eingängigen Groove von ONE LAST GIFT ist dies eine Sammlung an Liedern, in die man eintauchen und die man genießen muss.
Produziert von Grammy-Gewinner Sam O’Kell (berühmt für seine Arbeit mit dem Beatles-Katalog und die Dokumentation GET BACK), klingt das Album auch, einfach gesagt, unglaublich – intensiv und leicht, hypnotisierend und erfrischend zugleich.
Fink freuen sich natürlich darauf, das Album ihrem geliebten internationalen Publikum live vorzustellen, wobei sie ihren ungefilterten Ansatz beibehalten wollen: „We’re back to the original trio and we’re gonna let the songs do all the lift, so we just kind of surf the songs.”
21.6.25
Rhayn
RHAYNs [rain] Folkpop schöpft aus einer verträumten Melancholie. Inspiriert von Künstler:innen wie Adrianne Lenker, Bon Iver oder Billie Marten ist ihre Musik introspektiv und aufs Wesentliche reduziert.
Im März 2024 veröffentlichte sie ihre Debüt EP Days at Home. Vier Lieder, die während der Pandemie ihren Anfang fanden und nun, vor allem über die Playlists alexrainbird und IndieFolkCentral von Menschen in der ganzen Welt gehört wurden.
„Es ist zugegeben eher selten, dass eine Stimme so sehr berührt und sich mit ihrem warmen und gefühlvollen Charakter buchstäblich wie eine herzliche Umarmung anfühlt.“ (Berlin on Air, DE)
21.6.25
Anna Katt
Mit zwei Gitarren, sanften Beats, stimmungsvollen Sounds und einer unglaublich schönen Stimme ziehen Anna Katt ihr Publikum in den Bann. Die österreichisch-schwedische Band wird am o.heimArt Festival 2025 ihr neues Album „Nature“ präsentieren.
Wie bereits auf den vielgelobten Vorgänger-Platten, steht Kristina Lindbergs markante Stimme im Mittelpunkt. Die Lyrics, die die gebürtige Schwedin zum Klingen bringt, sie erzählen allesamt vom Leben. Good times, bad times – alles hat Platz. Poetisch eingebettet ohne jemals ins Kitschige abzudriften. Schnörkellos ohne banal zu sein. Nature eben.
„Die Stimme von Kristina Lindberg allein ist fantastisch. Glasklar vereinnahmt sie. Musik kann so schön sein.“ OÖNachrichten
Straßenkunst
jeweils ab 14.00 Uhr

Anja und der Wolf
Das Singer-Songwriter Duo kann man nicht in eine Schublade stecken. Westerngitarren, Melancholie, sphärische Töne, aber auch ansteckende, flotte Rhythmen bilden die Charakteristik ihrer Eigenkompositionen. Mit ihren zwei Stimmen und zwei Gitarren entführen sie das Publikum in eine andere Welt.

B-Girl Circle
B-Girl Circle ist ein Breaking und Hip Hop Kultur Projekt für Mädchen, Frauen und FLINTA Personen. In einer immer noch männlich dominierten Breaking- und Hip Hop Kultur werden dadurch Mädchen, Frauen und FLINTA Personen in ihrer Entwicklung zu unterstützt und ein neues Rollenbild gefördert.
Im Rahmen der KLISCOPE ACADEMY werden in wöchentlichen Kursen Bewegungsabläufe und Showcases, Auftritte und Battle-Teilnahmen erarbeitet.
Mehr Informationen unter www.kliscope.at

Mario Parizek
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Monsieur und die Dame am Klavier
Ob kunstvolle Clownerie oder absurde Magie – „Monsieur und die Dame am Klavier – Humor in schwarz-weiß“ bieten mehrfach ausgezeichnetes Straßentheater, das durch seinen einzigartigen Stil und seine zeitlose Anziehungskraft auffällt. Ganz ohne Worte, bildgewaltig, beeindruckend und urkomisch! Begleitet wird Monsieur dabei von der Pianistin und Komponistin Nora Born, die mit ihren musikalischen Interpretationen am Miniaturflügel die perfekte Kulisse für jede einzelne Szene schafft. Ein bisschen wie im Stummfilm, aber live und hautnah! Ein echtes Muss für Liebhaber des feinen, visuellen Humors!

Revolution Dance
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Saxofunkies
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Siklenda
Siklenda – diese Band, die den Facetten des Lebens einen ebenso poetischen wie nachdenklichen Klang verleiht, präsentiert ihr Programm „Communicate“. In einer einzigartigen Mischung aus mitreißender Musik und tiefgründigen Texten fordert die Band um Frontfrau Sieglinde Füreder das Publikum nicht nur dazu auf, sich zu bewegen, sondern auch, sich berühren und inspirieren zu lassen. Siklenda zeigt: Musik kann bewegen – sowohl Körper als auch Geist.

Tumult
TMLT ist eine Genre- und Grenzüberschreitende Techno Marching Band. Ihr Repertoire umfasst einen wilden Mix aus EDM, Electro-Swing, Dancehall und Brass Music. Drei Schlagzeuger und vier Bläser kombinieren Elemente aus all dem, indem sie ihre besonderen Stile und einzigartigen Arrangements verwenden, die es mit jedem DJ-Set aufnehmen können. TMLT spielt Musik von Disclosure, Flume, Mura Masa, Major Lazer, Seeed, Parov Stelar und vielen mehr und bietet fette Beats und Basslinien, coole elektronische Loops, sanft arrangierte Blechbläser und eingängige Melodien. Spontane Improvisationen kommen dabei nicht zu kurz. Diese einzigartige Mischung und die vielen Kontraste der Genres, schnelle und langsame Beats, schwere und entspannte Bläser-Sektions garantieren eine aufregende Party wo auch immer diese Jungs auftreten.
Literaturhof
im Poststudio
Samstag, ab 14.00 Uhr
in Kooperation mit Literaturschiff.at

„Ich hab da was für dich“
Lena Raubaum
Familienlesung | ab 4 Jahre
Autorin und Schauspielerin Lena Raubaum bringt in ihrer Leseperformance tierisch viel Ausdruckskraft auf die Bühne – durch Gedichte, eine alte Weisheitsgeschichte und vor allem durch das Publikum. Da kann es schon mal passieren, dass man sich in einen schnarchenden Hund verwandelt oder gemeinsam als kunterbunte Herde lautstark jubelt.
Ein Erlebnis für Große, Kleine und alle dazwischen
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
Über die Autorin
Lena Raubaum, geboren 1984 in Wien, schreibt Gereimtes und Ungereimtes für Kleine, Große und alle dazwischen. In ihren Lesungen schafft sie stets eine besondere Begegnung mit ihrem Publikum. Für ihr literarisches Schaffen erhielt sie bereits mehrere Auszeichnungen; unter anderem die Nominierung für den Astrid Lindgren Memorial Award 2024 und 2025
Lena Raubaum lebt in Wien und wohnt virtuell auf www.lenaraubaum.com

„Flora Sommergrün und der Geschichtenschal“
Juta Tanzer
ab 4 Jahre
Flora Sommergrün mag vielleicht alt sein, doch sie sprüht vor Farben und Geschichten! Wenn die Tage kürzer werden und die Welt stiller scheint, greift sie zu ihren bunten Wollgarnen und strickt an ihrem Geschichtenschal. In jedem Faden steckt eine Erinnerung aus Floras Vergangenheit oder ein Märchen, das sie sich ausgedacht hat. Flora teilt diese Geschichten mit ihrem Lieblingsnachbarn, dem neugierigen Jungen Leo, der mit seinen eigenen Abenteuern zum Schal beiträgt. So wächst das farbenfrohe Kunstwerk immer weiter – ein Schal, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat!
In diesem herzerwärmenden Buch von Juta Tanzer und Jill Goritschnig wird das Stricken zur Brücke zwischen Generationen und zeigt, wie wichtig es ist, Geschichten zu teilen.
Juta Tanzer wurde 1957 in Linz geboren und wuchs in einer Lehrerfamilie in Rohrbach-Berg auf. Sie verschlang alles Lesbare und begann, stapelweise selbst Geschichten zu schreiben.

„Kuscheln, Wut & Schabernack“
Laura Melina Berling
ab 6 Jahre
So geht Freundschaft!
In diesem Buch erfährst du, wie du echte Freundschaften knüpfst, was passiert, wenn es mal kracht, und wie ihr wieder zueinanderfindet. Freund*innen lachen, weinen und streiten miteinander, sie teilen die geheimsten Geheimnisse, trösten und umarmen sich – und manchmal machen sie einfach nur Blödsinn. Doch wie freundet man sich an, wie zeigt man, dass man sich mag, und was, wenn man sich mal richtig in die Haare kriegt? Toni, Bo und ihre Freund*innen nehmen dich mit auf eine Entdeckungsreise durch das ABC der Freundschaft. Von O wie oberpeinlich bis D wie da sein – dieses Buch verbindet Geschichten mit praktischen Tipps. Jede Freundschaft ist anders, jede Beziehung einzigartig – genau das macht sie so besonders. Begleite Toni & Co. und finde heraus, was wahre Freundschaft ausmacht! Von A wie Anfreunden bis Z wie Zusammenhalt.

„Malibu Orange“
Ulrike Haidacher
für Erwachsene
Moderation: Stefanie Jaksch
Deine Freundin hängt an einem Typen namens Volker – was würdest du tun?
Stell dir vor, du hast gerade deinen Job gekündigt, ziehst zurück in deinen Heimatort, lebst mit Anfang 30 wieder in deinem alten Kinderzimmer, triffst endlich deine beste Freundin und die kommt nicht allein, sondern mit Volker. Und mit Volker kommen einige Veränderungen, zuerst ist es nur sein selbst gemachtes Granola, das die beste Freundin plötzlich mag, obwohl sie nie Granola mochte, sie wird blasser und dünner, antwortet kaum noch auf Nachrichten, schmeißt das Studium und zieht mit Volker auf einen Bergbauernhof ohne Funknetz. Was würdest du tun?
Ulrike Haidacher ist eine Meisterin der Übertreibung, zielgerichtet führt sie ihre Figuren ins Verderben, zerlegt Floskeln und Glaubenssätze. Was ist eigentlich ein gutes Leben und wer bestimmt das? Ein Roman, der Komödie und Tragödie auf sensationelle Weise vereint.
Eine rasant-komische Tragödie von Peter-Rosegger-Preisträgerin Ulrike Haidacher.

„Was noch kommt“
Gábor Fónyad
für Erwachsene
Moderation: Stefanie Jaksch
Schleichende Verbürgerlichung mit (Selbst-)Ironie: Gábor Fónyad über zwei Paare, die den gemeinsamen Urlaub nicht überstehen.
Zwei Paare um die vierzig, die einen Pub-Besuch als „Heimaturlaub von der Front der Elternschaft“ genießen: In knappen Sätzen macht Gábor Fónyads neuer Roman „Was noch kommt“ ironische Momentaufnahmen von schleichender Verbürgerlichung und zunehmender Verengung der Lebensperspektiven.
Lyrische Matinee & Musik
im Poststudio
Sonntag, ab 11.00 Uhr
in Kooperation mit Literaturschiff.at

„Tagebruch/Instant“
Rhea Krčmářová
Gedichte
»On the go« tippt Rhea Krčmářová ihre Gedichte ins Handy. Im nächsten Moment sind sie auf Instagram zu finden, in Verbindung mit Fotos und transmedialen Arbeiten der Sprachkünstlerin. Doch auch jenseits der Sozialen Medien haben diese tagebuchartigen poetischen Einträge und die Bilder eine sprachliche und visuelle Wucht. Einmal kämpferisch, einmal analytisch, einmal philosophisch, dann wieder zärtlich, empathisch oder sphärisch ist diese Poesie Ausdruck des Moments und bildet in ihrer Gesamtheit ein Bild unserer Zeit durch die Augen einer Dichterin.
Das Wort Gefangenschaft, das auf goldenen Lippen tobt, ein pastelliger Morgen, glitzernde Wangen, ein Himmel durch zersplitterte Schichten – Krčmářová findet eine sinnlich wahrnehmbare und bildhafte Sprache für die Grenzbezirke zwischen realer und virtueller Welt, in der es gänzlich andere Regeln und Möglichkeiten gibt.

„Schlupflöcher“
Tamara Štajner
Gedichte
Tamara Štajners Gedichte lassen sich sowohl in Textform als auch akustisch genießen: Die Violistin und Autorin legt ihre poetischen Texte mit musikalischen Vortragsanweisungen an. Dieser Entstehungsprozess lässt sich auf der Ausklappseite exemplarisch nachvollziehen. QR-Codes ermöglichen den Zugang zu Štajners Video- und Audio-Versionen der Texte.
Thematisch verhandeln die Gedichte auf vielfältige Art und Weise Štajners slowenische Herkunft. Krško, zum Beispiel, ist ihr in Südostslowenien befindlicher Heimatort. Die Gedichte über der sava, green louie, von infusionsbäumen und von wachträumen greifen die Corona-Erkrankung ihrer Eltern in der Infektionsklinik von Ljubljana auf. Und Küstenkind wiederum leuchtet Augenblicke aus dem Leben ihres Großvaters aus, der auf der Insel Lošinj eine Ferienanlage gegründet hatte, nachdem er sieben Jahre lang auf der nahegelegenen Insel Goli Otok ein politischer Gefangener gewesen war, weil er in den Reihen der slowenischen Partisanen kämpfte. Darüberhinaus bewegen sich die Gedichte in Szenen eines professionellen Wiener Künstlerinnenlebens der Gegenwart mit all seinen ästhetischen, sinnlichen wie existenziellen Verflechtungen.
Tamara Štajner
Tamara Štajner wurde 1987 in Novo mesto, Slowenien, geboren. Sie schloss ihr Master-Studium im Konzertfach Viola an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ab. Derzeit promoviert sie im Fach Musiktheorie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2020 wurde sie in die Junge Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz aufgenommen, 2022 folgte die Aufnahme in die Gutenberg Akademie. 2022 erschien mit Schlupflöcher ihr erster Gedichtband, Raupenfell ist ihr erster Roman. Sie lebt in Wien und im Rhein-Main-Gebiet.

„Leave me Something Stupid“
Anna Anderluh
Musik
Anna Anderluh: Gesang, Autoharp, Klavier, Babykeyboard, schöne kleine Dinge
„They say leave me the birds and the bees, and I say yes, but leave me the TV and some fat cheese too“
So singt Anna Anderluh von der Notwendigkeit des Sinnlosen, Verwegenen und Blöden. Ihre Musik, welche sie selbst als „Pop mit Riss“ bezeichnet, schlägt eine Brücke zwischen zarter Poesie und harter Sozialkritik; zwischen zerbrechlichen, simplen Liedern und experimenteller Vokalimprovisation. Mit Humor und Einfühlsamkeit spürt sie der Magie scheinbar unbedeutender Kleinigkeiten nach, welche sie glänzen lässt, ohne ihnen zusätzliche Politur aufzuzwingen. Daraus entstehen unkonventionelle Klänge berührender Ehrlichkeit, die sich über Eile und Effekthascherei hinwegsetzen, sich jedesmal anders zeigen und nie den Anschein erwecken wollen fertig zu sein. Denn fertig ist fad.
„Anna Anderluh nimmt sich buchstäblich kein Blatt vor den Mund – dafür schon lieber ein Plastiksackerl zwischendurch.“ (Agnes Heginger)
